WWW; Netz (umgangssprachlich); World Wide Web; Web; internationales (Computer-)Netzwerk; Netz der Netze (umgangssprachlich); Datenautobahn (umgangssprachlich); Hochgeschwindigkeitsnetz
* * *
In|ter|net ['ɪntɐnɛt], das; -s:der Allgemeinheit offenstehendes, auf vielfältige Weise nutzbares weltweites Netz von miteinander verbundenen Computern:
Zugang zum Internet haben; ins Internet gehen; einen Text ins Internet stellen; im Internet surfen.
* * *
Ịn|ter|net 〈n. 15; unz.; EDV〉 internationales Computernetz, Verband lokaler Netzwerke mit mehreren Millionen Benutzern; →a. Intranet ● im \Internet surfen gezielt od. wahllos im Internet durch das Anklicken von Links u. Aufrufen von Webseiten nach Informationen suchen [verkürzt <engl. international „international“ + net(work) „Netz(werk)“]
* * *
Ịn|ter|net , das; -s [engl. internet, zu: inter- = zwischen, unter(einander) u. network, ↑ Network (2) (im Sinne von »Gruppe untereinander verbundener Netzwerke«)]:
weltweiter Verbund von Computersystemen, in dem verschiedene Dienste angeboten werden:
Anschluss ans I.;
Informationen ins I. stellen;
ab sofort können Sie uns im I. erreichen;
etw. im I. suchen, finden, nachlesen;
im I. surfen, werben, einkaufen;
sich einen Konkurrenzkampf im I. liefern;
Buchungsservice per I.
* * *
Internet,
das weltweit größte Computernetzwerk, das aus vielen miteinander verbundenen Netzwerken besteht und eine vielfältige Kommunikationsinfrastruktur zur Verfügung stellt. Es gibt keine zentrale Steuerung oder Verwaltung, mit der ICANN aber eine zentrale Koordinierungsorganisation. Jedes Teilnetz ist technisch und organisatorisch unabhängig. Zu den Leistungen des Internets - man spricht auch von Diensten - gehören:
- FTP: System zum Übertragen beliebiger Dateien,
- IRC: Chat,
Von den Diensten wird E-Mail wohl am häufigsten genutzt. Für viele Privatanwender ist das WWW der bedeutendste Beitrag, daher wird dieser Bestandteil oft mit dem Internet gleichgesetzt. Um einen Dienst in Anspruch nehmen zu können, benötigt man zusätzlich zu einer Internetverbindung jeweils ein spezielles Programm, z. B. ein E-Mail-Programm, ein FTP-Programm usw. Programme für die wichtigsten Dienste sind heute jedoch bereits in jedem Web-Browser integriert, der Software zur Darstellung der WWW-Dokumente. Die Internetverbindung wird meist über ein »normales« Modem, einen ISDN-Adapter oder ein DSL-Modem hergestellt, mit dem man sich bei einem Internet-Provider einwählt, Firmen oder professionelle Nutzer lassen auch eine direkte Verbindung einrichten.
Die physikalische Struktur des Internets wird aus einem komplexen Konglomerat von hierarchisch strukturierten Datenmietleitungen gebildet (oft bereits bestehende Telefonleitungen). Transkontinentalkabel und Satelliten verbinden dabei die Hauptübertragungswege (Backbones) der Kontinente, an die sich die Datennetze von nationalen Internet-Providern ankoppeln. Über die Einwahlpunke (engl. points of presence, POPs) der nationalen Internet-Provider sind wiederum kleinere, regional operierende Internetdienstleister und Endkunden (Firmen, Universitäten, auch Einzelpersonen) an das Internet angeschlossen.
Zur Kommunikation auf dieser physikalischen Struktur dienen weltweit standardisierte Protokolle. Grundlegend sind die Protokolle IP, das die zu übertragenden Daten in Pakete aufteilt, adressiert und schließlich wieder zusammenführt, sowie TCP, das den Datentransport überwacht und Übertragungsfehler korrigiert. Beide werden zu TCP/IP zusammengefasst. Um TCP/IP möglich zu machen, besitzt jeder Computer im Internet eine eindeutige Internetadresse, der ein eindeutiger Host-Name zugeordnet sein kann. Die einzelnen Datenpakete werden unabhängig voneinander verschickt, eventuell sogar auf verschiedenen Wegen, wenn etwa eine Leitung während der Datenübertragung ausfällt oder überlastet ist. Die Verbindung zwischen verschiedenen Teilnetzen leisten sog. Gateways oder Router.
Insgesamt realisiert das Internet viele Techniken, die praktisch unabhängig voneinander funktionieren. Erst dies gewährleistet die große Flexibilität und Zuverlässigkeit des Internets. Die Strukturierung entspricht dem OSI-Schichtenmodell. Demnach ist ein Dienst wie E-Mail in der siebten und letzten Schicht (Anwendungsschicht) angesiedelt, IP gehört zur dritten (Vermittlungs- oder Netzwerkschicht) und TCP zur vierten Schicht (Transportschicht).
Die Anfänge des Internets reichen bis in die 1950er-Jahre zurück. Als eine von mehreren Reaktionen auf den Sputnik-Schock wurde 1958 von dem amerikanischen Verteidigungsministerium die Forschungsbehörde Advanced Research Projects Agency (ARPA) gegründet. ARPA sollte innovative Technologien entwickeln, um den vermeintlichen Rückstand der USA gegenüber der Sowjetunion aufzuholen. Insbesondere suchte man nach Methoden zur Datenübertragung in einem Netzwerk, die auch bei einem Teilausfall des Netzes noch die Übermittlung gewährleisten sollten. Als Lösung dieses Problems entwickelte ARPA, aufbauend auf Studien von Paul Baran aus dem Jahr 1964, die paketorientierte Datenübertragung (Paketvermittlung) und auf dieser Grundlage das ARPANet. Dieses Netz ging 1969 in Betrieb und verband zunächst landesweit verschiedene Forschungseinrichtungen. Da Computer unterschiedlicher Marken und Betriebssysteme zusammengeschlossen waren, spricht man von einem heterogenen Netz. Ein entscheidendes Prinzip bei ARPANet war neben der Paketvermittlung der Verzicht auf eine zentrale Steuerung; deshalb konnten bei lokalen Ausfällen im Gesamtnetz umgehend alternative Strecken zur Datenübertragung verwendet und es konnte so der Betrieb aufrechterhalten werden. Diese Merkmale trägt auch das Internet.
1973 gilt als das eigentliche Gründungsdatum des Internets; in diesem Jahr wurde nämlich damit begonnen, die unterschiedlichen paketorientierten Übertragungsmechanismen, die in der Zwischenzeit entstanden waren, auf eine einheitliche Grundlage zu stellen und die zugehörigen Netze zu verbinden. Vier Jahre später waren dann das ARPANET, ein Satellitennetzwerk (Alohanet von Hawaii), ein Funknetzwerk (PR-Net für Rundfunkwellen) und das von Xerox-Parc entwickelte Ethernet im Internet zusammengekoppelt. Als paketorientiertes Kommunikationsprotokoll wurde nun einheitlich TCP/IP verwendet.
1983 hatte das ARPANET eine solche Ausdehnung erreicht, dass es in einen forschungsorientierten Teil (ARPANet, 1989 abgeschaltet) und einen militärischen Teil (MILNET) aufgeteilt wurde. In den 1980er-Jahren entstanden weiter die Weitbereichsnetze Usenet, Bitnet und CSNET, deren jeweils unterschiedliche Dienstleistungen z. T. ins Internet übernommen wurden. In diesen Jahren wurden die Hauptübertragungswege von der Datenübertragungsrate 56 Kbit/s auf 1,5 Mbit/s aufgerüstet. Anfang der 1990er-Jahre stellte man die Hauptstrecken dann auf 45 Mbit/s um, was die Einführung grafischer Elemente im Internet erst ermöglichte. Seit Mitte der 1990er-Jahre hielt die ATM-Technologie Einzug mit Datenübertragungsraten von mehreren Hundert Mbit/s. Ende der 1990er-Jahre begann der Aufbau eines leistungsfähigeren Netzes für einen exklusiven Nutzerkreis, das wesentlich höhere Datenübertragungsraten und -kapazitäten bieten soll (Internet2).
Parallel zum Internet entwickelten sich Ende der 1970er-Jahre in Frankreich, Japan, England und Deutschland alternative Netze, die auf dem konkurrierenden X.25-Standard beruhten (ITU). 1982 wurde eine Schnittstelle entwickelt, die das TCP/IP-basierte Internet mit X.25-basierten Netzen verbinden konnte. So wurden in Europa die bedeutenden Netze EARN, EUnet, der europäische Teil des CSNET, allesamt Netze zur Unterstützung der Forschung und Wissenschaft, ans Internet angeschlossen. Das deutsche Wissenschaftsnetz WIN ist seit 1990 Teil des Internets.
Seit Mitte der 1980er-Jahre breitete sich das Internet, zunächst in der Welt der Forscher und Wissenschaftler, stark aus. Populär wurde es aber erst seit den 1990er-Jahren, nach der Einführung des World Wide Webs. Waren 1984 noch etwa 1000 Server in Betrieb, wuchs diese Zahl 1987 auf über 10 000, 1989 auf über 100 000. Im Jahr 1995 waren bereits über 10 Millionen Host-Rechner an das Internet angeschlossen, 1998 etwa 40 Millionen. Die Zahl der weltweit registrierten Domänen hat im Jahr 2001 aber erstmals wieder abgenommen. - Die Zahl der Internetnutzer wurde Ende 2001 auf weltweit etwa 500 Millionen geschätzt. In den USA, das eine Vorreiterrolle einnimmt, nutzen mehr als 50 % der Bevölkerung das Internet. In Deutschland haben (Stand Ende 2001) etwa 28 Millionen der über 14-Jährigen Zugang zum Internet (das entspricht einem Anteil von 44 %); weitere etwa 3,2 Millionen Bundesbürger wollten im ersten Halbjahr 2002 erstmals ins Netz gehen. Ende 2001 waren mehr als 5 Millionen Host-Namen mit der Top-Level-Domäne ».de« vergeben.
Das Internet wird heute als eine Schlüsseltechnologie angesehen. Ein großer Teil des menschlichen Wissens ist inzwischen über das Internet zugänglich. Unternehmen steuern ihre Kommunikation zunehmend über das Internet, verschiedene Geschäftszweige, -prozesse und Anwendungsbereiche wurden revolutioniert (z. B. Einkauf, Koordination, B2B) oder neu erfunden (z. B. Online Banking); auch private Dienstleistungen werden zunehmend über das Internet abgewickelt (z. B. Reservierungen).
Das Internet war ursprünglich eine nicht kommerzielle Einrichtung, die aus Forschungs- bzw. Militärnetzen hervorging. Heute werden zwar immer noch in verschiedenen Ländern staatliche Mittel für den Ausbau und den Erhalt von Netzen eingesetzt, viele Netze sind aber in Privatbesitz. Die Kosten eines physikalisches Netzes bzw. die Mietkosten für die Datenleitungen zieht der Netzbetreiber bzw. der Internet-Provider wie die Telefonkosten vom Nutzer über Gebühren ein, die meist von der Verbindungszeit abhängen. Die meisten allgemeinen Dienste selbst sind nicht kostenpflichtig. Viele Anbieter von hochwertigen oder begehrten Inhalten verlangen vom Nutzer eine Gebühr (meist erotische Angebote). Es wird damit gerechnet, dass mit der Verbreitung von elektronischem Geld (E-Cash) die Kommerzialisierung weiter zunimmt und der Nutzer bei wesentlich mehr Diensten zur Kasse gebeten wird.
* * *
Ịn|ter|net, das; -s [engl. internet, zu: inter- = zwischen, unter(einander) u. network, ↑Network (2) (im Sinne von »Gruppe untereinander verbundener Netzwerke«)]: weltweiter Verbund von Computersystemen, in dem verschiedene Dienste angeboten werden: Das Fernsehen schafft Homogenität, das I. schafft Vielfalt, lautet eine Kernerkenntnis der Trendforscher (Wirtschaftswoche 8, 1999, 58); Anschluss ans I.; Informationen ins I. stellen; Hier ... können sie nach Herzenslust durchs I. surfen (Spiegel 35, 1996, 86); ab sofort können Sie uns im I. erreichen; etw. im I. nachlesen; im I. surfen; Unterdessen tragen die Autovermieter ihren Wettbewerb auch im I. aus (Zeit 18. 2. 99, 55); sich einen Konkurrenzkampf im I. liefern; Buchungsservice per I.
Universal-Lexikon. 2012.