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tref|fen ['trɛfn̩], trifft, traf, getroffen:1. <tr.; hat
a) (von einem Geschoss, einem Schuss, Schlag o. Ä.) jmdn., etwas erreichen (und verletzen, beschädigen o. Ä.):
der Stein hat ihn getroffen; der Schuss traf ihn in den Rücken; von einer Kugel tödlich getroffen, sank er zu Boden; <auch itr.> der erste Schuss traf [nicht].
er hat geschossen, aber glücklicherweise niemanden getroffen; ein Ziel treffen; <auch itr.> er hat [gut, schlecht, ins Schwarze, nicht] getroffen.
Zus.: danebentreffen, vorbeitreffen.
2.
a) <itr.; hat jmdm., den man kennt, zufällig begegnen:
er hat einen Kollegen zufällig, unterwegs auf der Straße getroffen.
Syn.: ↑ sehen.
Zus.: zusammentreffen.
b) <itr.; hat mit jmdm. ein Treffen haben, aufgrund einer Verabredung zusammenkommen:
er hat seine Freunde zu einem gemeinsamen Mittagessen getroffen; sie treffen sich regelmäßig [zum Kartenspielen].
Syn.: sich ↑ sammeln, sich ein Stelldichein geben (veraltend), sich ↑ versammeln, ↑ zusammentreffen.
c) <+ sich> (mit jmdm.) zu einem Treffen zusammenkommen:
ich treffe mich heute mit ihr.
3. <itr.; ist unvermutet an einem bestimmten Ort, einer bestimmten Stelle antreffen:
sie ist bei ihren Recherchen auf merkwürdige Dinge getroffen.
Syn.: ↑ auffinden, ↑ aufspüren, ↑ aufstöbern, ↑ auftreiben (ugs.), ↑ auftun (ugs.), ausfindig machen, ↑ ausmachen, ↑ begegnen, ↑ entdecken, ↑ finden, stoßen auf, ↑ vorfinden.
4. <itr.; ist (bei einem Wettkampf) jmdn. als Gegner [zu erwarten] haben:
im Finale wird die deutsche Mannschaft auf Italien treffen.
5. <tr.; hat (in Bezug auf etwas, wofür man Kenntnisse oder einen sicheren Instinkt o. Ä. braucht) [heraus]finden:
den richtigen Ton (im Umgang mit jmdm.) treffen; mit dem Geschenk hast du seinen Geschmack [nicht, genau] getroffen; auf dem Foto ist er [nicht] gut getroffen (es zeigt ihn [nicht] so, wie man ihn kennt).
jmdn. tief, schwer treffen; die Todesnachricht hat ihn furchtbar getroffen.
Syn.: ↑ anrühren, ↑ aufregen, ↑ aufwühlen, ↑ berühren, betroffen machen, 1bewegen, ↑ ergreifen, ↑ erregen, ↑ erschüttern, ↑ schocken, ↑ schockieren.
7. <tr.; hat jmdm., einer Sache [bewusst, absichtlich] Schaden zufügen:
mit dem Boykott hat man die Wirtschaft des Landes empfindlich getroffen; weshalb musste es immer mich treffen? (warum musste immer ich leiden, betroffen sein?).
8. <itr.; hat in bestimmter Weise vorfinden:
es gut, schlecht treffen; sie haben es im Urlaub mit dem Wetter bestens getroffen.
9. <+ sich; unpers.> sich in bestimmter Weise fügen:
es hat sich gut, ausgezeichnet, schlecht getroffen, dass …
10. als Funktionsverb: Anordnungen treffen (Verschiedenes anordnen); eine Vereinbarung, Absprache treffen (etwas vereinbaren, absprechen).
• begegnen/treffen
Bei der Verwendung von begegnen und treffen ist Folgendes zu beachten:
Mit begegnen wird immer ein zufälliges Zusammentreffen bezeichnet:
– Wir begegneten uns auf der Straße.
– Ich bin ihm erst kürzlich begegnet.
Das Verb treffen kann dagegen sowohl eine zufällige als auch eine beabsichtigte Begegnung bezeichnen:
– Ich habe im Urlaub einen alten Bekannten getroffen.
– Wo kann ich dich morgen treffen?
– Sie trafen sich zu einer Besprechung.
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trẹf|fen 〈V. 261〉
I 〈V. intr.; hat/ist〉 das Ziel erreichen ● das Geschoss, der Hieb hat getroffen ● auf jmdn. \treffen jmdm. zufällig begegnen; ich bin in dem Buch auf folgende Stelle getroffen habe folgende S. gefunden; die Mannschaft traf auf einen unerwartet starken Gegner
II 〈V. tr.; hat〉
1. jmdn. \treffen
1.1 jmdm. (zufällig od. nach Vereinbarung) begegnen
1.2 (körperlich od. seelisch) verletzen
1.3 jmdm. einen empfindlichen Schaden zufügen
2. etwas \treffen
2.1 durch Schlag, Geschoss od. Aufprall berühren od. verwunden
2.2 richtig herausfinden, richtig bezeichnen, erraten
● du hast's getroffen!; sich/einander \treffen; wir \treffen uns heute Nachmittag; eine Kugel hat ihn getroffen; das Los hat ihn getroffen er wurde durch das L. bestimmt, gewählt; der Schlag hat ihn getroffen er hat einen Schlaganfall erlitten; ich dachte, mich trifft der Schlag! 〈umg.〉 ich war sehr überrascht, bestürzt; ihn trifft keine Schuld er hat keine Sch.; der größte Verlust trifft ihn ● ein Abkommen, eine Vereinbarung \treffen ein A. schließen, etwas vereinbaren; Anordnungen \treffen etwas anordnen; Anstalten, Vorbereitungen \treffen, etwas zu tun etwas vorbereiten; ein greller Lichtstrahl traf meine Augen; eine Auswahl, Wahl \treffen etwas auswählen; der Blitz hat den Baum getroffen; Maßnahmen \treffen M. ergreifen; ein Ton traf mein Ohr; das Richtige \treffen; den Ton \treffen den richtigen Ton spielen od. singen; Vorsorge \treffen (dass etwas geschieht od. nicht geschieht) dafür sorgen, dass ...; das Ziel \treffen ● wann, wo kann ich dich \treffen? ● er ist (auf dem Bild) gut getroffen gut, richtig dargestellt; er hat es dort gut, schlecht getroffen es geht ihm dort gut, schlecht; es ist alles so, nicht so, wie er es sich dachte; dein Vorwurf trifft mich tief; die Kugel hat ihn tödlich getroffen ● jmdn. auf der Straße, bei Freunden, zu Hause \treffen; jmdn. in den Arm, in die Brust \treffen; die Linien \treffen sich in einem Punkt ● er stand da wie vom Blitz getroffen unbeweglich, starr; sich getroffen fühlen finden, dass man zu Recht od. Unrecht gemeint ist
III 〈V. refl.; hat; unpersönl.〉 sich \treffen sich fügen, passen, zufällig geschehen ● es traf sich gerade, dass er auch dort war, als ich kam; es trifft sich gut, schlecht, dass ...; wie es sich gerade trifft (so werden wir es machen)
[<ahd. treffan „schlagen, stoßen“; Herkunft unklar]
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trẹf|fen <st. V.> [mhd. treffen, ahd. tref(f)an, urspr. = schlagen, stoßen]:
1. <hat>
a) (von einem Geschoss, einem Schuss, Schlag o. Ä.) jmdn., etw. erreichen u. mit mehr od. weniger großer Wucht berühren [u. dabei verletzen, beschädigen]:
der Pfeil, der Stein hat ihn getroffen;
der Schuss traf ihn am Kopf, in den Rücken;
der Faustschlag traf ihn im Gesicht/ins Gesicht;
von einer Kugel tödlich getroffen, sank sie zu Boden;
<auch ohne Akk.-Obj.:> der erste Schuss traf [nicht] (war ein, kein Treffer);
Ü er fühlte sich von den Vorwürfen nicht getroffen (bezog sie nicht auf sich);
jmdn. trifft keine Schuld (jmd. ist für etw. nicht verantwortlich zu machen);
b) (mit einem Schlag, Stoß, Wurf, Schuss) erreichen u. mit mehr od. weniger großer Wucht berühren [u. dabei verletzen, beschädigen]:
ein Ziel, die Zielscheibe t.;
ins Tor t.;
[beim ersten Schuss] ins Schwarze t.;
der Jäger traf das Reh [in den Rücken];
<auch ohne Akk.-Obj.:> er hat [gut, schlecht, nicht] getroffen.
2. <hat>
a) jmdm. Bekannten zufällig begegnen:
einen Kollegen zufällig, unterwegs, auf der Straße t.;
was meinst du, wen ich getroffen habe?;
Ü ihre Blicke hatten sich getroffen (sie hatten sich auf einmal angesehen);
b) mit jmdm. ein Treffen haben, aufgrund einer Verabredung zusammenkommen:
er trifft seine Freunde jede Woche;
die beiden treffen sich/(geh.:) einander häufig;
<t. + sich:> ich treffe mich heute mit meinen Freunden.
3. <ist>
am Bahnhof traf sie auf einen alten Bekannten;
auf merkwürdige Dinge t.;
Missstände dieser Art trifft man hier vielerorts;
Ü auf Widerstand, Ablehnung, Schwierigkeiten t.;
c) auftreffen:
die Welle traf auf das Ufer.
4. <ist> (Sport) (bei einem Wettkampf) jmdn. als Gegner [zu erwarten] haben.
5. <hat> (in Bezug auf etw., wofür Kenntnisse od. ein sicherer Instinkt o. Ä. nötig sind) [heraus]finden, erkennen, erraten:
den richtigen Ton [im Umgang mit jmdm.] t.;
mit dem Geschenk hast du ihren Geschmack getroffen;
du hast genau das Richtige getroffen;
auf dem Foto ist er nicht gut getroffen (es zeigt ihn [nicht] so, wie man ihn kennt);
(freudiger Ausruf der Bestätigung) getroffen! (richtig [geraten]!)
6. <hat> (im Innersten) verletzen, erschüttern:
jmdn. tief, schwer t.;
die Todesnachricht hat ihn furchtbar getroffen;
jmdn. in seinem Stolz, bis ins Innerste t.
7. <hat> jmdm., einer Sache [bewusst, absichtlich] Schaden zufügen:
mit dem Boykott versucht man die Wirtschaft des Landes zu t.;
eine Missernte hat die Bauern hart getroffen.
8. <in Verbindung mit »es«; hat in bestimmter Weise vorfinden:
es gut, schlecht t.;
sie haben es im Urlaub mit dem Wetter bestens getroffen;
du triffst es heute gut (die Gelegenheit ist günstig).
es trifft sich gut, ausgezeichnet, dass du gerade kommst;
R wie es sich so trifft! (wie es so kommt, geschieht; wie es der Zufall will).
10. hat; meist in Verbindung mit einem Verbalsubstantiv ausführen, realisieren:
Anordnungen, Verfügungen, Vorbereitungen t.;
eine Vereinbarung, Entscheidung t.;
eine Wahl, Absprache t.
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Trẹf|fen, das; -s, - [3: zu mhd. treffen = dem Feind begegnen]: 1. geplante [private od. offizielle] Begegnung, Zusammenkunft: regelmäßige T.; ein T. der Schulkameraden, der Staatschefs; ein T. verabreden, vereinbaren, veranstalten; an einem T. teilnehmen; zu einem T. kommen; Anette schreibt gern Gedichte; Zum T. der jungen Talente trägt sie diese vor (Trommel 41, 1976, 3). 2. (Sport) Wettkampf: ein faires, spannendes T.; das T. endete, ging unentschieden aus; die beiden Gegner versuchten natürlich, das T. so schnell wie möglich für sich zu entscheiden. 3. (Milit. veraltet) kleineres Gefecht: das T. fand ein klägliches Ende; *etw. ins T. führen (geh.; etw. als Argument für od. gegen etw. vorbringen): Unsere Stärke ist die Masse. Ergo - muss man sie auch ins T. führen (Bredel, Väter 328).
Universal-Lexikon. 2012.