herb; mit niedrigem pH-Wert; stocksauer (umgangssprachlich); pissig (derb); empört; einen Hals haben (umgangssprachlich); ungehalten; fuchsteufelswild (umgangssprachlich); stinkig (umgangssprachlich); zerknirscht (umgangssprachlich); zornig; wütend; verärgert; stinkwütend (umgangssprachlich); aufgebracht; geladen (umgangssprachlich); grantig; erbost; angefressen (umgangssprachlich); auf 180 (umgangssprachlich); verschnupft (umgangssprachlich); rasend (umgangssprachlich); wutentbrannt; stinksauer (umgangssprachlich)
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sau|er ['zau̮ɐ] <Adj.>:1.
a) in der Geschmacksrichtung von Essig oder Zitronensaft liegend [und beim Verzehren die Schleimhäute des Mundes zusammenziehend und den Speichelfluss anregend]:
saures Obst; saure Gurken; der Wein schmeckt sauer.
Zus.: essigsauer, zitronensauer.
b) durch Gärung geronnen, dickflüssig geworden und sauer (1 a) schmeckend:
saure Milch, Sahne.
c) durch Gärung verdorben:
ein saurer Geruch kam aus dem Raum; das Essen ist sauer geworden, riecht sauer.
2. (ugs.)
a) (über jmdn., etwas) ungehalten, verärgert:
sie ist sehr sauer auf ihren Chef; sie waren ziemlich sauer wegen des miesen Hotels.
b) Verdruss, Missmut ausdrückend:
ein saures Gesicht machen.
3. mit viel Mühe und Arbeit verbunden:
dieses Buch zu schreiben, ist eine saure Arbeit; sauer verdientes Geld.
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sau|er 〈Adj.; sau|rer, am -s|ten〉
1. so schmeckend, dass sich der Mund zusammenzieht
2. sehr herb (Wein)
3. 〈Chem.〉 aus Säure bestehend, Säure enthaltend
4. gestockt, geronnen, dick geworden (Milch)
5. reich an säurehaltigen Stoffen (Boden)
7. 〈fig.〉
7.1 mühselig, schwierig, hart, schwer (Arbeit)
7.2 ärgerlich, verdrießlich (Gesicht)
● da muss ich wohl oder übel in den sauren Apfel beißen 〈sprichwörtl.〉 das Unangenehme hinnehmen od. tun; sich sein Brot, Geld \sauer verdienen 〈fig.; umg.〉 mühsam; saure Drops; saurer Farbstoff = Säurefarbstoff; saure Gurken in Essigwasser konservierte Gurken; die Kiste, der Motor ist \sauer 〈umg.〉 der Wagen hat Motorschaden; eine saure Miene machen, ziehen 〈fig.; umg.〉 verdrießlich dreinschauen; saure Milch Dickmilch; saurer Regen Schwefelsäure enthaltender Regen; saure Sahne in Milchgärung übergegangene Sahne; Sy Sauerrahm; saure Trauben etwas, worüber man sich abfällig od. ablehnend äußert, weil man es nicht haben od. erreichen kann, obwohl man es gern möchte (nach der Fabel „Der Fuchs und die Trauben“ von La Fontaine); saurer Wind W. bei bedecktem Himmel ohne Regen ● ankommen: das kommt mich \sauer an 〈fig.; umg.〉 fällt mir schwer; aufstoßen: es stößt mir \sauer vom Magen auf; das wird ihm noch \sauer aufstoßen 〈fig.; umg.〉 die unangenehmen Folgen wird er noch zu spüren bekommen; das habe ich mir \sauer erworben 〈fig.; umg.〉 mit großem Fleiß, großer Mühe; gib ihm Saures! 〈umg.〉 zeig′s ihm!; \sauer reagieren 〈Chem.〉 die Eigenschaften von Säuren zeigen; 〈fig.〉 etwas ablehnen, nicht darauf eingehen; Zitronen schmecken \sauer; sein: er ist heute \sauer 〈umg.〉; ich habe es mir \sauer werden lassen 〈fig.; umg.〉 große Mühe darauf verwendet; es wird mir \sauer 〈fig.; umg.〉 fällt mir schwer ● sie ist \sauer auf dich [<ahd. sur, engl. sour <germ. *sura-]
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sau|er [gleichbed. ahd. su̅r (germanisch sura- = sauer, salzig, feucht)]: nennt man Stoffe, die sich wie ↑ Säuren verhalten, die also mit Basen Salze bilden u. deren wässrige Lsg. Lackmuspapier röten (saure Reaktion) u. einen pH-Wert <7 besitzen, z. B. saure Oxide wie SO2, P2O5 oder saure Salze wie Hydrogensulfate u. -phosphate. – Ggs.: basisch, vgl. amphoter.
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sau|er <Adj.; saurer, -ste> [mhd., ahd. sūr, H. u.]:
1.
a) in der Geschmacksrichtung von Essig od. Zitronensaft liegend [u. die Schleimhäute des Mundes zusammenziehend u. den Speichelfluss anregend]:
saure Äpfel, Drops;
ein saurer Wein;
saure (sauer eingelegte) Heringe, Gurken;
etw. s. (unter Beigabe von Essig) einlegen;
☆ jmdm. s. aufstoßen (ugs.; jmdm. Unbehagen, Ärger o. Ä. verursachen);
gib ihm Saures! (salopp; verprügle ihn tüchtig!);
b) durch Gärung geronnen, dickflüssig geworden u. sauer (1 a) schmeckend:
saure Milch, Sahne;
die Milch wird, ist s.;
c) durch Gärung[sstoffe] verdorben:
saurer Schweißgeruch;
das Essen ist s. geworden, riecht s.;
d) (bes. Landwirtsch.) [Kiesel-, Humus]säuren enthaltend u. kalkarm:
saure Böden;
e) (Chemie) Säure enthaltend; die Eigenschaften einer Säure aufweisend:
saure Salze, Gesteine;
saure Niederschläge;
saurer Regen (Regen, in dem Schwefeldioxid gelöst ist, sodass das Regenwasser schweflige Säure enthält);
diese Stoffe reagieren [leicht] s.
2. jmdm. als Arbeit, Aufgabe o. Ä. schwer werdend; nur unter großen Mühen zu bewältigen:
eine saure Arbeit, Pflicht;
s. verdientes, erspartes Geld;
die langwierige Arbeit wurde ihr s., kam sie s. an (fiel ihr schwer, machte ihr Mühe).
3.
a) Verdruss über etw., Missmut ausdrückend:
mit saurer Miene;
ein saures Lächeln;
b) (ugs.) über etw. verärgert, wütend:
sie ist ganz schön s. [auf uns];
ich werde gleich s.!;
darauf hätte ich auch s. reagiert.
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I Sauer
die, französisch Sûre [syːr], linker Nebenfluss der Mosel, rd. 170 km lang; entspringt in Belgien in den Ardennen, durchfließt Luxemburg, ist im Unterlauf Grenzfluss zwischen Luxemburg und Deutschland (Rheinland-Pfalz) und mündet bei Wasserbillig. Die Obersauertalsperre in Westluxemburg dient dem Hochwasserschutz und der Energiegewinnung. Das untere Sauertal ist Teil des Deutsch-Luxemburg. Naturparks.
Sauer,
1) August, Literarhistoriker, * Wiener Neustadt 12. 10. 1855, ✝ Prag 17. 9. 1926; war Professor in Lemberg, Graz und (seit 1886) Prag, Schüler von R. Heinzel und W. Scherer; wandte deren philologische Methode auf die deutsche Dichtung des 18. und 19. Jahrhunderts an und begründete die von seinem Schüler J. Nadler ausgebaute stammes- und landschaftskundliche Methode der Literaturwissenschaft (Prager Rektoratsrede »Literaturgeschichte und Volkskunde«, 1907). Sauer war der Begründer und Mitherausgeber der Zeitschrift »Euphorion« (1894 ff.).
2) ['saʊə], Carl Ortwin, amerikanischer Geograph deutscher Herkunft, * Warrenton (Missouri) 24. 12. 1889, ✝ Berkeley (Kalifornien) 18. 7. 1975; 1915-22 Dozent und Professor in Ann Arbor (Michigan), 1923 Professor in Berkeley. Sauer war einer der maßgeblichen Vertreter der Kulturgeographie in den USA, v. a. mit zahlreichen Arbeiten zur historischen Geographie und zur Geschichte der Entdeckung und Eroberung Nord- und Lateinamerikas.
Werke: The road to Cíbola (1932); Agricultural origins and dispersals (1952, 31972 unter dem Titel Seeds, spades, hearths, and herds); The early Spanish Main (1966); Northern mists (1968); Sixteenth century North America (1971); Seventeenth century North America (1980).
3) Christoph (Christopher), der Ältere, Buchdrucker, * Laasphe 1693, ✝ Germantown (heute zu Philadelphia, Pa.) 25. 9. 1758; gründete 1738 in Germantown eine Buchdruckerei, aus der v. a. deutschsprachige Andachtsbücher für deutsche Einwanderer hervorgingen. Sein bedeutendstes Unternehmen war neben der Herausgabe einer deutschen Zeitschrift und eines deutschen Kalenders der Druck einer lutherischen Bibel (1743; erster deutscher Bibeldruck in Amerika).
G. Mori: Der Buchdrucker C. S. in Germantown, in: Gutenberg-Jb., Bd. 9 (1934).
4) Oscar, Schauspieler, * Berlin 11. 12. 1856, ✝ ebenda 3. 4. 1918; war ab 1897 eines der führenden Mitglieder des Deutschen Theaters in Berlin, galt als Repräsentant einer Schauspielkunst der »leisen Wahrheit«.
5) Wilhelm, Orgelbauer, * Friedland (Landkreis Mecklenburg-Strelitz) 23. 3. 1831, ✝ Frankfurt (Oder) 9. 4. 1916; gründete 1857 in Frankfurt (Oder) eine Orgelbaufirma; baute u. a. Orgeln in Leipzig (Thomaskirche, 1889), Bremen (Dom, 1894), Berlin (Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, 1895; im Zweiten Weltkrieg zerstört), Breslau (Jahrhunderthalle, 1913). 1910 übernahm O. Walcker die Firma, die nach 1945 wieder eröffnet und 1972 verstaatlicht wurde. 1990 Reprivatisierung und Verlegung nach Müllrose; neben Orgelbau auch Restaurierung von Sauer-Orgeln (u. a. 1993 die Orgel im Berliner Dom). Die Sauer-Orgel ist gekennzeichnet durch ihren dynamischen und klangfarblichen Nuancenreichtum.
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Sau|er, das; -s: 1. (landsch.) sauer gekochtes Gänse-, Hasenklein. 2. (landsch.) kurz für ↑Schwarzsauer. 3. (Fachspr.) kurz für ↑Sauerteig.
Universal-Lexikon. 2012.